Holzrahmenbau (Niedrigenergiehaus)

Argumente für den Holzrahmenbau

  • kurze Bauzeit
  • hohe Wärmedämmung, niedrige Heizkosten bis hin zum Null-Energie-Haus
  • bis zu 10% mehr Wohnfläche durch geringere Wanstärken
  • gesundes Wohnen, Verzicht auf künstlichen Holzschutz, keine in der Bauphase eingebrachte Feuchtigkeit
  • Diffusionsoffene Bauweise, selbstständige Klimaregulierung
  • Möglichkeit für hohen Eigenleistungsanteil
  • ökologische Bauweise, durch den Einsatz von nachwachsenden Baustoffen, und von Baustoffen, die ohne großen Energieeinsatz hergestellt werden
  • voll recyclebar, geringer Entsorgungsaufwand für nachfolgende Generationen
  • Warmes Wohngefühl, keine kalten ungemütlichen Wände
  • flexible Temperaturregulierung durch geringen Wärmespeicher
  • kühl im Sommer und warm im Winter

Die Bauweise für die Zukunft

Aufgrund jahrelanger Erfahrung im Holz- und Fertighausbau, sind wir der richtige Partner für Ihr Traumhaus.

Kennzeichnend für das System sind die tafelförmigen Elemente mit tragendem Rahmen und aussteifender Beplankung. Für die Rahmen wird Massivholz verwendet, vorzugsweise in Form von Konstruktionsvollholz (KVH). Die Beplankung besteht zumeist aus Holzwerkstoffen oder Gipswerkstoffen. Standardisierte Holzquerschnitte und gängige Plattenmaße rationalisieren die Vorfertigung und den Bau.


Die senkrechten Rahmenhölzer werden dabei im Konstruktionsraster von 62,5 cm angeordnet. Das leistungsfähige Traggespann aus Rahmen und Beplankung - im Prinzip vergleichbar dem system aus Spanten und Membran im Bootsbau und Flugzeugbau - nimmt im Gefüge von Wand, Decke und Dach sämtliche senkrechten Gebäude- und Verkehrslasten und waagerechten Lasten aus Windschub effizient auf. Trotzdem bleibt das Gewicht gering und die Konstruktion schlank. Dies gilt generell für die Holzsystembauweisen: ein Holzhaus gewinnt gegenüber konventioneller Bauweise rund 10% Wohnfläche auf gleicher Grundfläche.


In den freien Räumen der Holzrahmen wird platzsparend die Dämmung untergebracht. Bei den Außenwänden folgen innenseitig die Dampfbremse, die die Bauteile vor dem Eindringen warmer Raumluft und damit vor möglicher Tauwasserbildung bewahrt, und dann die Bekleidung aus Gipswerkstoffen oder Holz. Außenseitig werden die Windsperre und die wetterschützende Fassade angeordnet.

Zur Holzkonstruktion passt logisch die Außenbekleidung aus Holz. Möglich und vielfach ausgeführt sind aber auch Putzfassaden oder die für Norddeutschland typische nichttragende Klinkervorsatzschale. Eine zusätzliche Dämmschicht für höchsten Wärmeschutz kann entweder außenseitig oder innenseitig vor der Konstruktionsebene liegen. Innenseitig dient sie zugleich als Installationsebene.


Unabhängig vom Konstruktionsraster sind die Grundrisseinteilung und die Positionen von Fenstern und Türen frei. So entsteht das Holzrahmenhaus individuell in der Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Architekt und Zimmermeister, der das Gesamtmanagement des Bauablaufs übernimmt, bis hin zur schlüsselfertigen Erstellung.

Die Holzrahmenelemente für Wände und Decken, teilweise auch für das Dach werden im Zimmereibetrieb vorgefertigt und dann am Bau in 2 bis 3 Tagen montiert. Der Aufbau erfolgt stockwerk weise - die Decke des EG bildet Basis und Arbeitsbühne für den weiteren Aufbau. Daneben gibt es Varianten mit haushohen Elementen. Die weitere Komplettierung vor Ort benötigt 8 bis 12 Wochen, insgesamt beträgt die Bauzeit nur etwa die Hälfte des im konventionellen Hausbau Üblichen.

Eigenleistungen sind beim Ausbau möglich, doch sollte man Zeit- und Leistungspotential realistisch einschätzen und auf jeden Fall fachliche Beratung nutzen.


Als ökonomisches und individuelles Bausystem wird der Holzrahmenbau vor allem für Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Gruppenbebauungen eingesetzt, ebenso für Aufstockungen und Anbauten im Bestand oder für Verwaltungsgebäude. Mit den neuen Landsbauordnungen erschließen sich neue Dimensionen. So bieten die Holzsystembauweisen kosten- und flächensparende Alternativen im drei- und teilweise viergeschossigen Wohnungsbau.


Die Ökologie des Holzhauses

Das Bauen mit Holz realisiert die Forderungen der Ökologie in nahezu perfekter Weise. Die Produktion des Holzes im Wald erfolgt mit kostenloser biologischer Solartechnik und verbessert mit ihren "Emissionen" von Sauerstoff und sauberem Wasser die Umwelt. Dank gerinem Gewicht, kurzer Transportwege und einfacher Verarbeitung bleibt der Energieeinsatz im weiteren Werdegang der Holzprodukte gering. So benötigt die Erzeugung von ungetrocknetem Nadelschnittholz im Sägewerk nur 0,8 bis 2,65% der im Holz gespeicherten Energie. Selbst die technische Trocknung erfordert nur 13% des Energieinhaltes.

Bei der Herstellung der Holzerzeugnisse entstehen im übrigen keine Abfälle: Rinde, Späne und Restholz werden vollständig stofflich oder energetisch verwertet.

Noch aufschlussreicher ist die ökologische Gesamtbetrachtung der Holzbauweise. Hier beträgt der Energieaufwand für den Bau einer Wohnung von 100m² in Holztafelbauweise nur etwa zwei Drittel des Aufwandes bei konventioneller Bauweise.

Der Bau eines Holzhauses entlastet die Umwelt jedoch noch in anderer Hinsicht. Die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes schont andere endliche Materialienressourcen. Mit der flexiblen, flächensparenden Holzbauweise wird knappes, auch schwieriges Bauland effektiv genutzt. Der Eingriff in die lokale Umwelt bleibt dabei begrenzt: das geringe Gewicht verringert den Fundamentierungsaufwand, die kurze Bauzeit mit weitgehend vorgefertigten Teilen und leichtem Gerät vermindert den Baustress für das Baugelände als Biotop und für die Nachbarschaft.


Die positive Umweltwirkung setzt sich bei der Nutzung des Hauses während der gesamten Lebensdauer fort.

Der für das Holzhaus typische sehr hohe Wärmeschutz senkt drastisch den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und entlastet damit nicht nur die Atmosphäre durch entsprechend geringere Emissionen, sondern auch den Geldbeutel der Hausbewohner. Zukunftsweisende Haustechnik wie kontrollierte Be- und Entlüftung, solare Warmwasserbereitung oder Wasserrecycling lässt sich in die Holzbauweise einfach integrieren.


Am Ende der Nutzung gliedert sich das Holz nahtlos in den Kreislaufprozess ein: stoffliches Recycling - Balken wird wieder zu Balken-, energetische Verwertung oder schließlich biologischer Abbau und daraus neues Wachstum. Da im heutigen Holzhaus auf chemischen Holzschutz verzichtet werden kann, entstehen auch in dieser Hinsicht keine ökologischen Probleme. Auch die Begleitwerkstoffe des Holzes, zum Beispiel die Gipswerkstoffe und die Dämmstoffe passen in das Ökoprofil. Sie werden aus gesicherten Rohstoffvorkommen, aus Recyclingprozessen oder erneuerbaren Quellen gewonnen, lassen sich einfach verarbeiten, sind Faktor der hohen Energieeinsparung und langen Nutzungsdauer und lassen sich problemlos recyceln.


Der Wärmeschutz
Der Schallschutz


Die hervorragenden bauphysikalischen Daten sind neben der durchdachten Konstruktion ein typisches Qualitätsmerkmal der Holzsystembauweisen.

Im Wärmeschutz liegen Holzhäuser auf höchstem Niveau.

Bereits die Dämmschicht in den Gefachen und der Dämmbeitrag der Holzkonstruktion bewirken eine Wärmeschutz, der die Anforderungen der geltenden Wärmeschutzverordnung übertrifft. Mit der äußeren oder inneren Zusatzdämmung wird die zukunftssichere Niedrigenergiebauweise beim Holzhaus mit k-Werten von 0,20 W/m² K oder noch weniger schon heute zum Standard. Weitere Minimierung der Wärmeverluste ist leicht möglich und praxiserprobt.


Der niedrige restliche Heizenergiebedarf ermöglicht eine entsprechend gering dimensionierte Heizanlage. Eine kontrollierte Be-und Entlüftung, system-logische Ergänzung zur hohen Wärmedämmung der Außenbauteile, reduziert die Lüftungswärmeverluste. Die notwendige bauliche Voraussetzung, eine luft- und winddichte Ausführung der Gebäudehülle, wird im Holzhaus durch die innere Dampfbremse und außenseitige Windsperre zuverlässig gewährleistet.

Die Dampfbremse schützt außerdem die Bauteile gegen das Diffundieren oder direkte Einströmen warmer Raumluft und damit vor Tauwasserbildung. Das Wohnklima wird von der Dampfbremse in keiner Weise beeinträchtigt, denn der erforderliche Luftaustausch eines Hauses erfolgt nicht durch die wand, sondern über Fenster und Türen oder die kontrollierte Be- und Entlüftung.


Der gute Wärmeschutz hingegen wirkt unmittelbar auf das Raumklima: warme Innenflächen der Außenbauteile vermitteln Behaglichkeit. Auch der sommerliche Wärmeschutz ist gesichert, die hochgedämmten Wände und das Dach lassen die Wärme nicht ins Innere. Gegen die Einstrahlung über verglaste Flächen - in jeder Bauweise die eigentliche Quelle der Aufheizung - helfen Beschattungsmaßnahmen. Die gelegentlich noch geforderte hohe Speichermasse ist jedoch entbehrlich. In Wirklichkeit sind Holzhäuser dank ihrer geringeren Speichermasse im Winter durch flinke Heizsystem schnell erwärmt und im Sommer durch abendliches Lüften rasch angenehm kühl.


Auch im Schallschutz arbeitet der Holzbau weniger mit der Masse als mit der intelligenten Kombination der Werkstoffe und der Schichtenanordnung. Damit lassen sich nicht nur die Forderungen der DIN 4109 Schallschutz im Hochbau sicher erfüllen, sondern auch die Vorschläge des Norm-Beiblatts für einen erhöhten Schallschutz gegenüber fremden Wohn- und Arbeitsbereichen.

Ansatzpunkte im Schallschutz des Holzhauses sind die Bauteile und ihre Anschlüsse. Den Schallschutz der Bauteile steigern mehrlagige Bekleidungen, doppelschalige Konstruktionen und Hohlraumdämpfung durch Dämmstoffe. Für den Schallschutz an den Anschlüssen sorgt das Prinzip der schalltechnischen Entkoppelung mit stockwerkweisem Aufbau der Konstruktion und durchdachter Ausbildung der Anschlüsse von Wohnungstrennwänden.


Damit erreichen Holzhäuser bei geringerer Dicke und geringerer Masse der Bauteile als im Massivbau einen zumindest gleich guten Schutz gegen Luftschall, Beispielsweise gegen den Radiolärm des Wohnungsnachbarn. Ebenso schützen die Holzsystembauweisen wirksam gegen Außenlärm. Holzhäuser in Niedrigenergiebauweise sind, mit entsprechend verglasten Fenstern, ohne weiteres flughafentauglich.


Auch der Trittschallschutz, für den sich sogar die Betondecke mit schwimmendem Estrich zum mehrschaligen Bauteil aufrüstet, ist im Holzbau gesichert, etwa durch an Federschienen abgehängte Deckenbekleidungen, Hohlraumdämpfung in der Balkendecke und oberseitigen schwimmenden Estrich. Bei sichtbaren Deckenbalken hat sich die oberseitige zusätzlich Beschwerung über der Bohlenlage bewährt.

Gegen Installationsgeräusche wirkt die entsprechend gedämmte Vorwandinstallation, aus dem Trockenbau bekannt und mit dem Holzbau systemverwandt.

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